Prüferin: Wie erklären Sie einer Kundin in der Apotheke, worauf es bei der Entfernung einer Zecke praktisch ankommt?
Note💬 Lösung anzeigen
In der Apotheke steht die schnelle und sachgerechte mechanische Entfernung im Vordergrund, um die Saugdauer zu begrenzen und lokale Komplikationen zu vermeiden.
Geeignetes Hilfsmittel: Zeckenzange oder Zeckenkarte.
Technik: Möglichst hautnah ansetzen (direkt an den Mundwerkzeugen), dann die Zecke gleichmäßig herausziehen.
Wichtig: Nicht quetschen und nicht „herumprobieren“; auch ein Drehen ist nicht erforderlich – entscheidend ist das kontrollierte, gerade Herausziehen.
Anschließend die Einstichstelle reinigen (z.B. mit Wasser und milder Seife) und dann optional ein Antiseptikum (z.B. Octenidin oder Polyhexanid) zur Keimreduktion auftragen.
Zusätzlich sollte das Datum dokumentiert und die Stelle in den nächsten Wochen beobachtet werden, da relevante Infektionszeichen oft erst verzögert auftreten.
Examens-Tipp: Antworte strukturiert: erst Instrument, dann Technik (hautnah, gleichmäßig ziehen, nicht quetschen), danach Nachbehandlung und Beobachtung. Damit wirkst du in der Prüfung sehr praxisnah.
Frage 2
Prüferin: Eine Kundin möchte nach einem Zeckenstich Öl oder Nagellack auftragen, „damit die Zecke von selbst rausgeht“. Was raten Sie?
Note💬 Lösung anzeigen
Von solchen „Hausmitteln“ ist klar abzuraten. Öl, Kleber, Nagellack oder auch andere Substanzen können die Zecke stressen und dadurch die Abgabe von Erregern eher begünstigen. Außerdem verzögern sie die notwendige schnelle Entfernung.
Empfohlen wird stattdessen:
Zecke sofort mechanisch mit Zeckenzange/-karte entfernen
Einstichstelle reinigen
ggf. antiseptisch nachbehandeln
Verlauf über Wochen beobachten und bei Warnzeichen ärztlich abklären lassen
Examens-Tipp: In der Prüfung reicht nicht nur „nicht machen“ – nenne kurz den Grund (möglicherweise mehr Erregerabgabe und Zeitverlust) und biete direkt die richtige Alternative an (mechanisch entfernen).
Frage 3
Prüferin: Welche Punkte würden Sie in der pharmazeutischen Anamnese erfragen, wenn jemand nach einem Zeckenstich Rat sucht?
Note💬 Lösung anzeigen
Ziel der pharmazeutischen Anamnese ist, das Risiko einzuschätzen, die geeignete Erstversorgung zu wählen und Warnzeichen für eine ärztliche Abklärung zu erkennen.
Wichtige Fragen sind:
Zeitpunkt: Wann wurde die Zecke entdeckt, wie lange könnte sie schon gesaugt haben?
Entfernung: Wurde sie schon entfernt, womit und vollständig?
Besondere Personengruppen: Schwangerschaft/Stillzeit, Kinder <6 Jahre
Begleitmedikation: z.B. Immunsuppressiva, Antikoagulanzien
Allergien/Unverträglichkeiten (z.B. gegen Wund-/Desinfektionsmittel)
Aus den Antworten leitet sich ab, ob Selbstmedikation ausreicht (Erstversorgung/Beobachtung) oder ob eine zeitnahe ärztliche Vorstellung nötig ist.
Examens-Tipp: Merke dir für die Prüfung ein Raster: Zeitpunkt/Entfernung – Symptome lokal/systemisch – Risikogruppe/Medikation. Das deckt fast alle Beratungssituationen ab.
Feedback
Melde Fehler oder Verbesserungsvorschläge zur aktuellen Seite über dieses Formular ❤️. Als Dankeschön verlosen wir nach dem 1. Staatsexamen 3x 50 € unter allen Teilnehmenden 💰. Jedes konstruktive Feedback erhöht deine Gewinnchancen. Es gelten unsere Teilnahmebedingungen.
✓ Vielen Dank! Dein Feedback wurde erfolgreich gesendet.