Prüferin: Ab welchem Zeitpunkt nach einer Operation können Sie in der Apotheke eine Narbenbehandlung mit topischen Präparaten empfehlen?
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Empfohlen wird der Beginn einer Narbenbehandlung in der Selbstmedikation erst nach vollständigem Wundschluss und Epithelisierung. Praktisch entspricht das in vielen Fällen etwa 2–3 Wochen postoperativ.
Begründung: Solange die Haut nicht vollständig geschlossen ist, besteht ein Risiko für Reizung, Okklusionsprobleme und ggf. Infektionen; außerdem sind viele Narbenpräparate (z. B. Silikongele/-pflaster, Zwiebelextrakt- oder Heparinoid-haltige Gele) ausdrücklich nicht für offene oder entzündete Wunden vorgesehen.
In der Beratung sollte zusätzlich aktiv nach Warnzeichen gefragt werden (z. B. Nässen/Eiter, zunehmende Schmerzen, Überwärmung), weil dann keine Selbstmedikation angezeigt ist und ärztlich abgeklärt werden muss.
Examens-Tipp: Strukturiere die Antwort zeitlich: „Wunde noch offen?“ → dann keine Selbstmedikation. Nenne als Merksatz: Narbenpflege nur auf geschlossener Haut (typisch 2–3 Wochen nach OP), und erwähne kurz die Begründung (Infektions-/Irritationsrisiko unter okklusiven Produkten).
Frage 2
Prüferin: Woran können Sie in der Beratung unterscheiden, ob eine erhabene Narbe noch im Wundgebiet bleibt oder darüber hinauswächst, und warum ist das relevant für die Selbstmedikation?
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In der Beratung kann über die Ausdehnung im Verhältnis zur ursprünglichen Wunde unterschieden werden:
Bleibt die Erhebung auf das ursprüngliche Wundgebiet begrenzt, spricht das eher für eine hypertrophe Narbe.
Wächst die Erhebung über die Wundgrenzen hinaus und nimmt ggf. weiter zu, spricht das eher für eine überschießende Narbenbildung.
Relevanz: Überschießende, über die Wundgrenzen hinausgehende Narben sollten ärztlich abgeklärt werden und sind eine klare Grenze der Selbstmedikation. In der Apotheke kann zwar allgemeine Pflege (z. B. UV-Schutz, Schonung) besprochen werden, eine gezielte Behandlung sollte aber ärztlich gesteuert werden. Zusätzlich sollte nach typischen Begleitsymptomen wie Juckreiz/Spannungsgefühl und nach einer Größenzunahme gefragt werden.
Examens-Tipp: In der Prüfung hilft ein einfacher Vergleich: „Bleibt es innerhalb der ursprünglichen Verletzung?“ Wenn nein oder wenn es schnell größer wird → konsequent „ärztlich abklären“ sagen (keine eigenständige Therapieanpassung).
Frage 3
Prüferin: Welche Kernpunkte fragen Sie bei der pharmazeutischen Anamnese ab, bevor Sie ein Narbenpräparat empfehlen?
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Vor Abgabe eines Narbenpräparats sollte eine kurze, zielgerichtete Anamnese erfolgen, um Eignung der Selbstmedikation und Produktauswahl zu prüfen:
Alter der Narbe und ob die Haut bereits vollständig geschlossen ist (Therapiebeginn erst nach Wundschluss/Epithelisierung).
Warnzeichen einer Entzündung/Infektion: Rötung mit Überwärmung, Schwellung, Eiter/Nässen, Schmerzen (dann keine Selbstmedikation).
Aktuelle Medikation/Allergien und bisherige Maßnahmen/Produkte.
Aus diesen Punkten ergibt sich, ob Selbstmedikation möglich ist und welches Ziel im Vordergrund steht (z. B. Rötung/Juckreiz reduzieren, Elastizität verbessern, Narbenreifung unterstützen).
Examens-Tipp: Antworte mit einem festen Raster: 1) Zeitpunkt/Wundschluss, 2) Entzündungszeichen, 3) Narbentyp/Verlauf, 4) Patient:innenfaktoren (Risiko, Allergien, besondere Gruppen). So wirkst du sehr souverän.
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