Prüferin: Welche Punkte sollten Sie in der Apotheke gezielt abfragen, bevor Sie bei Aphthen ein Mittel zur Selbstmedikation empfehlen?
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Vor einer Empfehlung sollte eine kurze, strukturierte pharmazeutische Anamnese erfolgen, um unkomplizierte Aphthen von abklärungsbedürftigen Verläufen zu trennen und die passende Wirkstoffklasse auszuwählen.
Wichtige Fragen sind:
Beginn/Dauer/Verlauf: seit wann, erstmalig oder rezidivierend, Besserungstendenz?
Anzahl, Größe, Lokalisation der Läsionen (wenige kleine, typische Aphthen vs. multiple/ausgedehnte)
Leidensdruck: Einschränkungen beim Essen, Trinken, Sprechen, Schlafen
Allergien/Unverträglichkeiten (v. a. gegen Lokalanästhetika oder Antiseptika)
Patientengruppe: Schwangerschaft/Stillzeit, Alter (insbesondere kleine Kinder)
Aktuelle Medikation inkl. Selbstmedikation
Mögliche Auslöser: Stress, lokale Irritation (Prothese/Biss), Ernährung, Zahnpflegeprodukte
Aus den Antworten ergibt sich, ob Selbstmedikation vertretbar ist (typisch: wenige Läsionen, keine Allgemeinsymptome) oder ob eine ärztliche Abklärung nötig ist.
Examens-Tipp: Antworte in der Prüfung am besten nach dem Schema: Verlauf/Schweregrad – Begleitsymptome – Risikopatienten – Allergien/Alter/Schwangerschaft – Medikation/Auslöser. Damit zeigst du sofort, dass du triagieren kannst.
Frage 2
Prüferin: Wie erklären Sie einem Patienten den Wirkmechanismus eines lokal angewendeten schmerzlindernden Mittels bei Aphthen?
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Bei schmerzlindernden Mitteln handelt es sich häufig um Lokalanästhetika. Diese blockieren in den Nervenendigungen der Mundschleimhaut spannungsabhängige Natriumkanäle. Dadurch wird die Weiterleitung von Schmerzimpulsen gehemmt.
Praktisch bedeutet das:
rascher Wirkungseintritt (meist innerhalb weniger Minuten)
die schmerzhafte Stelle wird vorübergehend „taub“, wodurch Essen und Sprechen erleichtert werden
die Wirkung hält typischerweise etwa 30–60 Minuten an
Es ist eine symptomatische Therapie: Die Ursache wird nicht „geheilt“, aber die akute Schmerzphase wird überbrückt und die Nahrungsaufnahme erleichtert.
Examens-Tipp: Nenne in der Prüfung zusätzlich immer eine praxisrelevante Konsequenz aus dem Mechanismus: „Taubheit“ → Bissverletzungsrisiko, besonders bei Kindern.
Frage 3
Prüferin: Welche Beratung geben Sie zur Anwendung eines lokal schmerzlindernden Präparats im Mund, damit es wirksam und sicher eingesetzt wird?
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Bei lokalen Schmerzmitteln (z. B. Lidocain-Gel/Lösung, teils auch Polidocanol) steht eine gezielte, kurzzeitige Anwendung im Vordergrund.
Wichtige Beratungspunkte:
Gezielt auf die Läsion applizieren und vorzugsweise vor Mahlzeiten, damit Essen/Trinken möglich ist.
Wirkungseintritt nach wenigen Minuten, Wirkdauer etwa 30–60 Minuten.
Nicht großflächig und nicht längerfristig anwenden, da bei häufiger/ausgedehnter Anwendung die systemische Resorption zunehmen kann (relevant v. a. bei Kindern).
Hinweis auf Taubheitsgefühl: Im vorderen Mundbereich besteht insbesondere bei Kindern die Gefahr von Bissverletzungen.
Kontraindikation: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff; bei Säuglingen nur nach ärztlicher Rücksprache.
Mögliche Nebenwirkungen: vorübergehende Taubheit, selten Schleimhautirritationen, sehr selten allergische Reaktionen.
Bei Unsicherheit, ungewöhnlich starkem Verlauf oder Risikokonstellationen sollte zur ärztlichen Abklärung geraten werden.
Examens-Tipp: Formuliere die Beratung in der Prüfung wie ein Mini-Gespräch: wann anwenden – wie lange wirkt’s – was darf der Patient erwarten – worauf muss er aufpassen.
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