Prüfung

Frage 1

Prüferin: Welche Punkte erfragen Sie in der Apotheke strukturiert, um zu entscheiden, ob bei einem Insektenstich eine Selbstmedikation geeignet ist?

Für die Entscheidung „Selbstmedikation ja/nein“ wird eine kurze, aber strukturierte Anamnese geführt, die vor allem Verlauf, Risiko und Warnzeichen abklärt:

  • Art, Dauer, Verlauf: Zeitpunkt des Stichs/Bisses, ob die Beschwerden zunehmen oder bereits rückläufig sind, ob die Schwellung „wandert“ oder größer wird.
  • Lokalisation: Wo ist der Stich? Kritisch sind v. a. Mund/Rachen/Zunge, Auge/Augenlid, außerdem Hand/Fuß (funktionelle Einschränkung möglich).
  • Schweregrad: Ausmaß der Schwellung (z. B. Größenangabe), Schmerzintensität, Einschränkung im Alltag.
  • Begleitsymptome: Hinweise auf Systembeteiligung oder Komplikation wie Fieber/Schüttelfrost, Kreislaufbeschwerden, Atemnot, Übelkeit/Erbrechen, Schwindel, eitrige Veränderungen.
  • Vorerkrankungen/Risiko: bekannte Allergien (v. a. Insektengift), Immunsuppression, Hauterkrankungen, atopische Diathese.
  • Risikogruppen: sehr kleine Kinder (v. a. <2 Jahre), Schwangerschaft, höheres Alter.
  • Aktuelle Medikation: z. B. Antikoagulanzien oder Immunsuppressiva, die Verlauf/Komplikationen beeinflussen können.
  • Spezifisch bei Zecken: Zeitpunkt, vollständige Entfernung, auffällige Hautveränderungen (v. a. ringförmige Rötung).

Aus diesen Angaben wird abgeleitet, ob rein lokale, selbstlimitierende Symptome vorliegen (dann symptomatische Selbstmedikation) oder ob Warnzeichen/hohes Risiko bestehen (dann ärztliche Abklärung).

Examens-Tipp: Antworte im Examen in der Reihenfolge Zeitpunkt – Ort – Schweregrad – Begleitsymptome – Risiken/Medikation – Zecke/Allergie. Damit zeigst du sofort, dass du die Abgrenzung zur Arztvorstellung sicher beherrschst.

Frage 2

Prüferin: Wie beraten Sie zur richtigen Kühlung nach einem Insektenstich, damit der Effekt erreicht wird und keine Kälteschädigung entsteht?

Kühlen ist eine zentrale nichtmedikamentöse Basismaßnahme zur Reduktion von Schwellung, Schmerz und Juckreiz.

  • Kühlung z. B. mit Eispack oder kaltem Umschlag, aber nie direkt auf die Haut (Tuch dazwischen), um Kälteschäden zu vermeiden.
  • Zeitliche Begrenzung: pro Anwendung maximal etwa 10 Minuten, bei Bedarf wiederholen.
  • Ergänzend kann beraten werden, die Stelle ruhig zu halten und Kratzen zu vermeiden, um sekundäre Infektionen zu verhindern.

So wird die lokale Entzündungsreaktion gedämpft, ohne Erfrierungen/Hautschäden zu riskieren.

Examens-Tipp: Sag in der Prüfung explizit die beiden Sicherheitsregeln: nicht direkt auf die Haut und nicht länger als 10 Minuten. Das sind typische Nachfragen.

Frage 3

Prüferin: Worauf achten Sie beim Entfernen eines Bienenstachels in der Selbstmedikation, damit sich die Reaktion nicht verstärkt?

Beim Bienenstachel ist wichtig, ihn zeitnah zu entfernen, damit möglichst wenig Gift nachgeliefert wird. Entscheidend ist dabei die Technik:

  • Stachel ohne Quetschen entfernen, also nicht mit den Fingern zusammendrücken.
  • Praktisch eignet sich z. B. vorsichtiges Abstreifen/Entfernen, sodass der Giftapparat nicht zusätzlich ausgepresst wird.

Danach werden lokale Maßnahmen (v. a. Kühlen) und ggf. symptomatische Arzneimittel je nach Beschwerdebild empfohlen. Bei Auffälligkeiten oder Risikokonstellationen ist ärztlich abzuklären.

Examens-Tipp: Wenn du „ohne Quetschen“ betonst, zeigst du, dass du den praktischen Kern verstanden hast – das ist der Punkt, auf den Prüfer oft hinauswollen.

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