Prüfung

Frage 1

Prüferin: Welche Basismaßnahmen zur Vorbeugung venöser Thromboembolien sollten Sie Patient:innen in einer vorübergehenden Risikosituation grundsätzlich empfehlen?

In der Apotheke sollten als erste Ebene der Prophylaxe immer die Basismaßnahmen adressiert werden, weil sie unabhängig von einer medikamentösen Prophylaxe sinnvoll sind und praktisch gut umsetzbar.

  • Frühzeitige Mobilisation: nach Eingriffen oder akuten Erkrankungen so früh wie möglich wieder aufstehen/gehen (im Rahmen der ärztlichen Vorgaben).
  • Angeleitete Bewegungsübungen: z.B. regelmäßiges Fußkreisen, Fußwippen, Zehenstände – besonders bei Sitzen/Liegen.
  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Dehydratation vermeiden (sofern keine ärztliche Flüssigkeitsrestriktion besteht, z.B. bei Herzinsuffizienz).

Wichtig ist die Einordnung: Diese Maßnahmen senken das Risiko, ersetzen aber bei mittlerem/hohem Risiko keine medikamentöse (und ggf. zusätzliche physikalische) Prophylaxe.

Examens-Tipp: Antworte strukturiert: erst Ziel (Thromboserisiko senken), dann die drei Basismaßnahmen als Bulletpoints. Ergänzend kannst du kurz sagen, dass Basismaßnahmen bei mittlerem/hohem Risiko nicht ausreichen.

Frage 2

Prüferin: Worauf achten Sie in der Apotheke bei der Abgabe von Kompressionsstrümpfen zur Thromboseprophylaxe, bevor Sie die Anwendung empfehlen?

Vor einer Empfehlung sollten zentrale Voraussetzungen und Ausschlusskriterien geprüft werden, weil der Nutzen nur bei korrekter Anwendung und geeigneten Patient:innen entsteht.

  • Zunächst klären, ob die Patient:innen die Strümpfe korrekt angepasst bekommen (richtige Größe/Kompressionsklasse; in der Praxis häufig Klasse II je nach Verordnung).

  • Nach wichtigen Kontraindikationen fragen, insbesondere:

  • ausgeprägte arterielle Durchblutungsstörung

  • offene Hautstellen/Wunden im Versorgungsbereich

  • schwere Herzinsuffizienz

  • Falls Kontraindikationen oder unklare Beschwerden (z.B. Ruheschmerz, schlecht heilende Wunden) bestehen: keine eigenständige Empfehlung, sondern Rücksprache mit der Ärztin/dem Arzt.

Zusätzlich beraten: tägliches Tragen gemäß Anordnung, korrekter Sitz (keine Einschnürungen/Falten), Hautkontrolle und praktische Anziehhilfen bei Bedarf.

Examens-Tipp: In der Prüfung punktest du, wenn du bei physikalischen Maßnahmen nicht nur „wirken“, sondern auch Kontraindikationen und „korrekt angepasst/angewendet“ erwähnst.

Frage 3

Prüferin: Wie beraten Sie Patient:innen zur korrekten subkutanen Injektion eines niedermolekularen Heparins im Rahmen der Prophylaxe?

Die Beratung zur Injektionstechnik ist ein klassischer Apothekenpunkt, weil Fehler direkt zu Hämatomen, Schmerzen oder Wirksamkeitsproblemen führen können. Kernelemente sind Technik, Wechsel der Einstichstelle und Wundabstand.

  • Spritze locker fassen (nicht „verkrampfen“).
  • Hautfalte anheben.
  • Nadel senkrecht einstechen (nicht schräg).
  • Injektionsstelle regelmäßig wechseln (Rotation), um lokale Reizungen/Hämatome zu reduzieren.
  • Abstand zu Wunden/Narben einhalten.

Ergänzend kann auf typische lokale Reaktionen hingewiesen werden (kleine Hämatome möglich) und dass bei auffälligen Blutungszeichen oder großen Hämatomen ärztlich Rücksprache nötig ist.

Examens-Tipp: Gib in der Antwort eine klare Schritt-für-Schritt-Anleitung (Hautfalte, senkrecht, Wechsel der Stelle). Das wirkt sehr praxisnah.

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