Prüferin: Welche Angaben sollten Sie in der Apotheke bei Verdacht auf Zahnungsschmerzen erheben, um eine geeignete Selbstmedikation auszuwählen?
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Für die Beratung sind strukturierte Anamnesefragen entscheidend, weil Zahnungsschmerzen zwar häufig sind, aber ähnliche Beschwerden auch bei Infekten oder lokalen Entzündungen auftreten können.
Wichtige Punkte sind:
Dauer und Verlauf: Seit wann bestehen die Beschwerden, werden sie stärker, kommen sie schubweise?
Ausprägung: Wie stark ist der Schmerz, gibt es Schlafprobleme, Trink-/Essverweigerung?
Lokaler Befund: Sichtbare Rötung/Schwellung, Ulzerationen/Wunden, Hinweis auf Eiter oder ausgeprägte Schwellungen.
Patientenfaktoren: Alter und Gewicht (für Dosierungen), relevante Vorerkrankungen/Allergien.
Aktuelle Medikation: systemisch und lokal, auch pflanzliche Präparate (Risiko von Doppelmedikation, z. B. Paracetamol in mehreren Produkten).
Besondere Situationen: Stillzeit/Schwangerschaft (relevant bei Beratung der Eltern bzw. bei jungen Erwachsenen, z. B. Weisheitszähne).
Aus diesen Angaben ergibt sich, ob Selbstmedikation passend ist (typische, milde Beschwerden) oder ob Warnzeichen vorliegen, die eine ärztliche/zahnärztliche Abklärung erfordern.
Examens-Tipp: Antworte in der Prüfung am besten nach einem festen Raster: Dauer – Schweregrad – Begleitsymptome – lokaler Befund – Alter/Gewicht – Medikation. Damit zeigst du sofort, dass du Selbstmedikation und Abgrenzung sicher beherrschst.
Frage 2
Prüferin: Welche nichtmedikamentöse Maßnahme empfehlen Sie Eltern zuerst zur Linderung von Zahnungsschmerzen, und worauf sollten Sie bei der Anwendung achten?
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Als erste und sehr sinnvolle Maßnahme eignet sich Kühlen und Kauen:
Empfehlenswert sind gekühlte Beißringe (aus dem Kühlschrank) oder sichere, feste Gegenstände zum Kauen.
Wichtig ist, dass Beißhilfen nicht tiefgefroren sind, weil es sonst zu Kälteschäden am Zahnfleisch kommen kann.
Zusätzlich kann eine sanfte Zahnfleischmassage (mit sauberem Finger oder Silikonbürstchen) die Beschwerden lindern.
Anwendung immer unter Aufsicht, damit keine Verletzungs- oder Verschluckgefahr entsteht.
Unterstützend können kühle Getränke/Breie angeboten werden (je nach Verträglichkeit) sowie eine gute Mundhygiene und das Meiden stark reizender Lebensmittel.
Examens-Tipp: Nenne in der Prüfung immer auch den Sicherheitsaspekt: Kühlschrank ja, Gefrierfach nein und nur unter Aufsicht. Das sind typische Nachhakpunkte im Gespräch.
Frage 3
Prüferin: Ein Elternteil möchte für sein zahnendes Baby ein Zahnungsgel. Welche Kernhinweise geben Sie zur richtigen Anwendung, damit es sicher bleibt?
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Bei Zahnungsgels steht die sparsame, gezielte Kurzzeitanwendung im Vordergrund, um systemische Aufnahme und Nebenwirkungen zu minimieren:
Gel nur dünn und gezielt auf die betroffene Stelle auftragen und sanft einmassieren.
Nur altersgerecht anwenden und die Anwendungshäufigkeit gemäß Packungsangabe einhalten (typisch maximal bis zu 4-mal täglich je nach Präparat).
Bei Säuglingen möglichst kurzzeitig einsetzen; bei anhaltenden Beschwerden ist eine Abklärung sinnvoll.
Auf geeignete Präparate achten: keine alkoholhaltigen Produkte für Kinder.
Eltern darauf hinweisen, parallel nicht unkontrolliert mehrere lokale Produkte zu kombinieren (Überdosierungsrisiko).
Wenn starke Beschwerden bestehen oder Warnzeichen auftreten (z. B. hohes Fieber, eitrige Schwellung), ist Selbstmedikation nicht ausreichend und es sollte ärztlich/zahnärztlich abgeklärt werden.
Examens-Tipp: Formuliere die Beratung wie eine Mini-Gebrauchsanweisung: dünn – punktuell – selten/kurz – altersgerecht – keine Alkoholpräparate. So wirkt die Antwort praxisnah.
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