Kontaktlinsen: ob getragen wird und ob die Beschwerden neu oder verstärkt sind
Vorerkrankungen (v. a. Augenkrankheiten, Autoimmunerkrankungen; bei Hinweisen wie Mundtrockenheit/Gelenkbeschwerden an Systemerkrankung denken)
Alter, Schwangerschaft/Stillzeit als besondere Beratungssituation
Aktuelle Medikation, insbesondere neu begonnene Arzneimittel, die trockene Augen auslösen/verstärken können (z. B. Diuretika, Betablocker, trizyklische Antidepressiva)
Ziel ist, typische, leichte Sicca-Beschwerden von Situationen abzugrenzen, die ärztlich abgeklärt werden müssen. Eine Anpassung der Dauermedikation erfolgt nicht eigenständig, sondern nur nach ärztlicher Rücksprache.
Examens-Tipp: Antworte im Examen strukturiert: erst Symptom- und Zeitverlauf, dann Warnzeichen, dann Kontaktlinsen/Komorbiditäten, dann Medikation. Damit zeigst du, dass du systematisch zwischen Selbstmedikation und Abklärung trennst.
Frage 2
Prüferin: Wie erklären Sie einem Patienten den Unterschied zwischen dünnflüssigen und hochviskosen Zubereitungen zur Behandlung trockener Augen im Hinblick auf den geeigneten Anwendungszeitpunkt?
Note💬 Lösung anzeigen
Dünnflüssige Tropfen (z. B. mit Hyaluronsäure, Hypromellose/Carboxymethylcellulose oder Povidon) eignen sich vor allem für den Tag, weil sie gut verträglich sind, die Augenoberfläche benetzen und die Sehschärfe in der Regel kaum beeinträchtigen.
Hochviskose Zubereitungen (z. B. Carbomer-Gele oder salbenartige Präparate) bleiben deutlich länger auf der Augenoberfläche und sind deshalb besonders sinnvoll, wenn eine lange Verweildauer gewünscht ist, typischerweise abends bzw. zur Nacht. Wichtig in der Beratung: Diese dickeren Präparate können kurzfristig verschwommenes Sehen verursachen, weshalb sie tagsüber beim Autofahren oder Arbeiten mit scharfem Sehen weniger geeignet sind.
Examens-Tipp: Nenne im Examen immer den Praxis-Trade-off: „längere Verweildauer“ vs. „vorübergehend verschwommenes Sehen“. Das ist die Kernlogik für Tag-/Nacht-Empfehlungen.
Frage 3
Prüferin: Woran orientieren Sie sich bei der Auswahl, ob ein lipidhaltiges Präparat für trockene Augen sinnvoll sein kann?
Note💬 Lösung anzeigen
Lipidhaltige Präparate werden vor allem dann ausgewählt, wenn der Verdacht besteht, dass nicht nur zu wenig wässrige Tränenflüssigkeit vorliegt, sondern der Tränenfilm schneller verdunstet, z. B. bei Störungen der Lipidschicht. In der Beratung ist das typischerweise relevant bei Hinweisen auf Lidrand-/Drüsenprobleme (Lidranddysfunktion) oder wenn Beschwerden stark durch Umweltfaktoren wie Wind/trockene Luft getriggert werden.
Lipidhaltige Emulsionen bzw. lecithinbasierte Präparate stabilisieren die Lipidschicht, reduzieren die Verdunstung und können so die Tränenfilmstabilität verbessern. Ergänzend sollten bei Lidranddysfunktion auch nichtmedikamentöse Maßnahmen (z. B. warme Kompressen, Lidrandhygiene) angesprochen werden.
Examens-Tipp: Mach dir in der Prüfung klar: „wässrige Phase“ (klassische Benetzer) vs. „Lipidphase“ (Verdunstung). Wenn du dieses Modell kurz erklärst, wirkt die Produktauswahl sehr nachvollziehbar.
Feedback
Melde Fehler oder Verbesserungsvorschläge zur aktuellen Seite über dieses Formular ❤️. Als Dankeschön verlosen wir nach dem 1. Staatsexamen 3x 50 € unter allen Teilnehmenden 💰. Jedes konstruktive Feedback erhöht deine Gewinnchancen. Es gelten unsere Teilnahmebedingungen.
✓ Vielen Dank! Dein Feedback wurde erfolgreich gesendet.