Prüfung

Frage 1

Prüferin: Wie gehen Sie in der Apotheke vor, um die Aussagekraft einer recherchierten arzneimittelbezogenen Information fachlich einzuordnen?

Die Aussagekraft wird zuerst evidenzbasiert über den Quellentyp eingeordnet. In der Praxis bedeutet das:

  • Zuerst prüfen, aus welcher Quelle die Information stammt (z.B. Leitlinie/Metaanalyse/systematisches Review vs. Primärstudie vs. Expertenmeinung/Herstellerangabe).
  • Dann bewerten, wie belastbar diese Quelle für die konkrete Frage ist (z.B. Studiendesign, patientenrelevante Endpunkte, Vergleichsgruppe, Übertragbarkeit).
  • Die Einordnung nachvollziehbar dokumentieren: Quelle benennen und kurz festhalten, warum die Evidenz als hoch/mittel/niedrig eingeschätzt wird.

So wird klar, ob die Information eher eine robuste Grundlage für eine Empfehlung bietet oder nur einen orientierenden Hinweis liefert.

Examens-Tipp: Antworte strukturiert mit „Quellentyp → Evidenzstärke → Dokumentation“. Damit zeigst du, dass du nicht nur Inhalte kennst, sondern sie bewerten kannst.

Frage 2

Prüferin: Woran erkennen Sie bei einer Recherche, ob die verwendeten Informationen für Ihre Beratung in der Apotheke noch zeitgemäß sind?

Das wird über die Aktualität geprüft. Dazu gehört:

  • Veröffentlichungsdatum und ggf. „last updated“-Datum der Quelle kontrollieren.
  • Bei Leitlinien zusätzlich schauen, ob es eine neuere Version oder ein Update gibt.
  • Prüfen, ob zentrale Daten (z.B. Sicherheitswarnungen, neue Indikationen/Kontraindikationen) inzwischen überholt sein könnten.
  • Das Recherchedatum und die genutzten Quellen mit Datum dokumentieren, damit später nachvollziehbar ist, auf welchem Stand die Antwort basiert.

Wenn die Quelle alt ist oder sich das Feld schnell entwickelt, sollte stärker mit weiteren aktuellen, unabhängigen Quellen gegengeprüft werden.

Examens-Tipp: Nenne in der Prüfung ruhig konkret, dass du immer Datum der Quelle und Datum deiner Recherche dokumentierst – das ist ein typischer Praxispunkt.

Frage 3

Prüferin: Wie sichern Sie in der Apotheke ab, dass eine wichtige Aussage aus einer Quelle nicht auf einem Einzelbefund beruht?

Durch den Abgleich verschiedener Quellen. Praktisch heißt das:

  • Eine zentrale Aussage (z.B. zu Wechselwirkungen, Anwendung in besonderen Patientengruppen) mindestens mit einer weiteren unabhängigen Quelle gegenprüfen.
  • Wenn möglich, höherwertige Evidenz bevorzugen (z.B. Leitlinie/Review statt nur Herstellerinformation).
  • Bei Übereinstimmung: Konsistenz kurz festhalten.
  • Bei Abweichung: Widerspruch benennen und begründet bewerten (z.B. unterschiedliche Studienpopulationen, andere Endpunkte, veraltete Daten).

Damit wird die Beratung robuster und weniger anfällig für Fehler durch isolierte oder verzerrte Informationen.

Examens-Tipp: Sag in der Prüfung explizit „mindestens eine weitere unabhängige Quelle“ – das zeigt Qualitätsbewusstsein und Routine.

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