Prüfung

Frage 1

Prüferin: Ein Patient zeigt Ihnen in der Apotheke eine Smartwatch-Meldung „Vorhofflimmern erkannt“ und fragt, ob die Diagnose damit sicher ist. Was antworten Sie?

Eine solche Smartwatch- oder App-Meldung kann ein Hinweis auf eine Rhythmusstörung sein, stellt aber keine gesicherte Diagnose dar. Eine Diagnose „Vorhofflimmern“ darf nur anhand eines ärztlich veranlassten EKGs gestellt werden.

Pharmazeutisch sinnvoll ist es, das einzuordnen:

  • Wearables können Auffälligkeiten entdecken und sollten ernst genommen werden.
  • Zur Abklärung sollte zeitnah eine ärztliche Vorstellung (Hausarzt/Kardiologie) erfolgen, damit ein EKG die Rhythmusstörung bestätigt oder ausschließt.
  • In der Apotheke kann zusätzlich nach Beschwerden (Herzstolpern, Schwindel, Luftnot) gefragt und zu einer strukturierten Abklärung motiviert werden.

Therapieänderungen erfolgen dabei nicht in Eigenregie, sondern nach ärztlicher Diagnosesicherung und Entscheidung.

Examens-Tipp: Antworte strukturiert: erst „Screening ja, Diagnose nein“, dann den nächsten Schritt nennen (ärztliches EKG). Damit zeigst du Praxisnähe und Patientensicherheit.

Frage 2

Prüferin: Welche zwei großen Therapieziele stehen bei Patient:innen mit Vorhofflimmern im Vordergrund, wenn Sie die Gesamttherapie in der Apotheke einordnen?

Bei Vorhofflimmern stehen zwei Therapieachsen im Vordergrund:

  • Schlaganfallprävention durch eine passende Antikoagulation
  • Symptomkontrolle durch Frequenzkontrolle oder Rhythmuskontrolle

In der Apotheke wird das ergänzt durch Risikofaktormanagement (z. B. Blutdruck, Diabetes, Gewicht, Alkohol), Erfassung von Komorbiditäten und konsequente Förderung der Adhärenz sowie Interaktionschecks.

Examens-Tipp: Wenn du die zwei Achsen nennst, kannst du direkt kurz die Rolle der Apotheke anschließen (Adhärenz, Interaktionen, Monitoring). Das wirkt wie ein „roter Faden“.

Frage 3

Prüferin: Wie gehen Sie in der Apotheke vor, wenn bei einer Patientin mit Vorhofflimmern viele Blutungsrisikofaktoren auffallen?

Viele Blutungsrisikofaktoren sind zunächst ein Signal für Risikominimierung und engmaschige Betreuung, nicht automatisch gegen eine notwendige Antikoagulation.

Pharmazeutisches Vorgehen:

  • Blutungsrisikofaktoren strukturiert erfassen: Blutungsanamnese, Nierenfunktion, Alkohol, Begleitmedikation (z. B. NSAR, Thrombozytenaggregationshemmer, weitere Antikoagulanzien).
  • Konkrete, modifizierbare Risiken reduzieren helfen: unnötige NSAR vermeiden, auf Alkoholreduktion hinweisen, auf gute Blutdruckeinstellung aufmerksam machen.
  • Monitoring anstoßen/unterstützen: z. B. Hinweis auf Kontrolle von Blutbild/Anämie und Nierenfunktion im Verlauf.
  • Bei relevanten Auffälligkeiten Rücksprache mit der Arztpraxis empfehlen, statt selbst die Medikation zu verändern.

Examens-Tipp: Wichtig fürs Examen: Sag explizit, dass hohes Blutungsrisiko meist kein „Stoppsignal“ ist, sondern ein Auftrag zur Risikoreduktion und ärztlichen Abstimmung.

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