Prüferin: Welche Punkte sollten Sie in der Apotheke bei einer Erstabgabe von Metformin zur Einnahme und Verträglichkeit besonders ansprechen?
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Bei Metformin steht in der Apotheke vor allem die sichere und gut verträgliche Anwendung im Vordergrund. Typische Beratungspunkte sind:
Einnahme: Möglichst zu oder nach einer Mahlzeit, um gastrointestinale Beschwerden zu reduzieren; bei Retardpräparaten auf korrekte Anwendung hinweisen (nicht zerkauen/zerteilen, sofern nicht ausdrücklich erlaubt).
Erwartbare Nebenwirkungen: Vor allem gastrointestinale Beschwerden (Übelkeit, Bauchschmerzen, Durchfall) besonders zu Beginn; erklären, dass diese häufig vorübergehend sind und dass eine langsame Dosissteigerung (ärztlich verordnet) die Verträglichkeit verbessert.
Warnzeichen/Abklärung: Bei anhaltend starken Beschwerden, deutlichem Leistungsabfall oder schwerem Krankheitsgefühl sollte ärztlich abgeklärt werden.
Langzeitaspekt: Hinweis auf mögliches Risiko eines Vitamin-B12-Mangels unter Langzeittherapie; eine regelmäßige Kontrolle kann sinnvoll sein (ärztlich).
Sicherheitscheck in der Apotheke: Nachfragen nach aktueller Nierenfunktion bzw. bekannten Nierenerkrankungen, da Metformin bei stark eingeschränkter Nierenfunktion nicht geeignet ist.
Wichtig ist, die Einnahme alltagsnah zu besprechen (wann passt es am besten zu den Mahlzeiten?) und die Erwartung zu setzen, dass Rückfragen bei Unverträglichkeit erwünscht sind, statt eigenständig abzusetzen.
Examens-Tipp: Antworte strukturiert: erst Einnahme, dann häufige Nebenwirkungen, dann Langzeit-/Sicherheitsaspekte (z.B. B12, Nierenfunktion). In der Prüfung kommt gut an, wenn du die Beratung in „Was ist normal?“ vs. „Wann zum Arzt?“ gliederst.
Frage 2
Prüferin: Wie beraten Sie einen Patienten unter Metformin, der mit Fieber und Durchfall in die Apotheke kommt und nach einem Mittel zur Selbstmedikation fragt?
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Bei Fieber und Durchfall besteht das Risiko von Dehydratation und damit ein erhöhtes Risiko für seltene, aber schwerwiegende Komplikationen unter Metformin. In der Apotheke ist daher der Fokus:
Erfragen, wie stark der Flüssigkeitsverlust ist (Häufigkeit von Durchfall/Erbrechen, Trinkmenge, Kreislauf, Schwindel, reduzierte Urinmenge).
Auf die Sick-Day-Regeln hinweisen: Metformin sollte bei ausgeprägtem Flüssigkeitsverlust/akuter schwerer Erkrankung vorübergehend pausiert werden, und es sollte ärztliche Rücksprache erfolgen.
Selbstmedikation: Priorität hat Rehydratation (orale Rehydratationslösung, ausreichende Flüssigkeit/Elektrolyte). Symptomatische Mittel nur passend zur Situation auswählen und auf ausreichende Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr achten.
Sicherheit: Patient soll bei Verschlechterung, anhaltenden Beschwerden oder deutlicher Schwäche ärztlich vorgestellt werden.
Wiederaufnahme: Metformin erst nach ärztlicher Rücksprache wieder starten.
Dabei wird keine eigenständige Therapieumstellung vorgenommen, sondern patientensicher beraten und die ärztliche Abklärung angestoßen.
Examens-Tipp: Sag in der Prüfung ausdrücklich „Pausieren ja – aber Wiederbeginn nur nach ärztlicher Rücksprache“. Das zeigt, dass du Sick-Day-Regeln kennst und gleichzeitig die Kompetenzgrenzen der Apotheke beachtest.
Frage 3
Prüferin: Worauf sollten Sie bei der Abgabe eines SGLT2-Hemmers in der Apotheke als zentrale Nebenwirkungs- und Präventionsberatung eingehen?
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Bei SGLT2-Hemmern liegt der Beratungsfokus auf Nebenwirkungen, die aus dem Wirkprinzip (Glukoseausscheidung über den Urin) folgen, und auf Warnzeichen für seltene, aber relevante Risiken:
Häufig/typisch: Erhöhtes Risiko für genitale Infektionen; hygienische Maßnahmen ansprechen, frühzeitiges Erkennen (Juckreiz, Rötung, Ausfluss) und zeitnahe ärztliche Abklärung bei Beschwerden.
Flüssigkeit/Volumen: Hinweis auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr und Vorsicht bei Zeichen von Volumenmangel (Schwindel, Kreislaufprobleme), insbesondere bei gleichzeitigen Diuretika oder bei älteren Patienten.
Selten, aber wichtig: Warnzeichen einer atypischen (euglykämischen) Ketoazidose erläutern (z.B. Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen, starke Müdigkeit/Schwäche) – auch wenn Blutzucker nicht stark erhöht ist. Bei solchen Symptomen: umgehend ärztlichen Rat einholen, ggf. Ketonmessung nach ärztlicher Anweisung.
Situationen mit erhöhter Gefahr: Vor geplanten Operationen oder schweren akuten Erkrankungen sowie bei sehr niedriger Kohlenhydrataufnahme sollte eine vorübergehende Pause nach ärztlicher Rücksprache thematisiert werden.
So wird der Nutzen (auch kardiorenal bei geeigneten Patienten) nicht überbetont, aber die sichere Anwendung konsequent unterstützt.
Examens-Tipp: Nenne bei SGLT2-Hemmern immer die Trias: Genitalinfektionen – Volumenmangel – Warnzeichen Ketoazidose. Das ist ein sehr prüfungsrelevanter Beratungsblock.
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