Prüferin: Welche gezielten Fragen stellen Sie in der Apotheke, um bei menstruationsassoziierten Unterbauchschmerzen einschätzen zu können, ob eine Selbstmedikation vertretbar ist?
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Für die Entscheidung „Selbstmedikation ja/nein“ ist eine strukturierte pharmazeutische Anamnese entscheidend, die typische Verläufe von Warnzeichen abgrenzt. Sinnvoll ist ein Vorgehen nach Beschwerdebild, Verlauf, Begleitsymptomen und Risikofaktoren:
Zeitlicher Zusammenhang: Seit wann bestehen die Schmerzen, treten sie zyklisch nur rund um die Blutung auf oder auch unabhängig vom Zyklus?
Neu/ungewöhnlich: Sind die Beschwerden erstmals aufgetreten, deutlich stärker als sonst oder zu einem ungewohnten Zeitpunkt (Hinweis auf mögliche sekundäre Ursache)?
Stärke/Alltag: Wie stark ist die Beeinträchtigung (Schule/Arbeit/Alltag), welche Schmerzintensität und wie lange dauern die Beschwerden typischerweise (oft 1–3 Tage)?
Gynäkologische/Vorerkrankungen: z.B. bekannte Endometriose, Myome, Polypen; auch Gerinnungsstörungen.
Schwangerschaft/Stillzeit: Schwangerschaftsverdacht (z.B. Blutung ausgeblieben, nach Notfallkontrazeption) und Stillzeit.
Aktuelle Medikation/Unverträglichkeiten: Einnahme von anderen Analgetika, Antikoagulanzien, Glukokortikoiden, Antihypertensiva (ACE-Hemmer/Diuretika), orale Kontrazeptiva; bekannte NSAR-Unverträglichkeit.
Risikofaktoren für Nebenwirkungen: z.B. Ulkus-/GI-Risiko, Nieren- oder Herzerkrankungen (relevant für NSAR).
Aus diesen Informationen lässt sich ableiten, ob ein typisches Bild einer primären Dysmenorrhö vorliegt und welches OTC-Arzneimittel passend und sicher ist – oder ob ärztliche Abklärung erforderlich ist.
Examens-Tipp: Antworte in der Prüfung strukturiert: erst „zeitlicher Verlauf + Neuigkeit“, dann „Warnzeichen/Begleitsymptome“, dann „Risiken/Medikation/Schwangerschaft“. So zeigst du, dass du Selbstmedikation vs. Abklärung sauber trennst.
Frage 2
Prüferin: Wie erklären Sie einer Patientin die Ursache der typischen krampfartigen Schmerzen während der Menstruation in einfachen Worten?
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Typische krampfartige Menstruationsschmerzen entstehen häufig dadurch, dass in der Gebärmutter vermehrt Prostaglandine freigesetzt werden. Diese Botenstoffe führen zu stärkeren Kontraktionen der Gebärmuttermuskulatur und können gleichzeitig die Durchblutung im Gewebe vermindern. Beides zusammen verstärkt den Schmerz.
Deshalb treten die Beschwerden oft kurz vor Beginn oder mit Einsetzen der Blutung auf und halten meist ein bis drei Tage an. Begleitend können z.B. Übelkeit, Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Durchfall auftreten, was ebenfalls zu diesem prostaglandinvermittelten Geschehen passen kann.
Examens-Tipp: Wenn du den Mechanismus nennst, verknüpfe ihn direkt mit der Beratung: „Deshalb helfen Mittel, die die Prostaglandinbildung bremsen“ – ohne gleich schon alle Präparate aufzuzählen.
Frage 3
Prüferin: Wodurch unterscheiden sich typische Verlaufsmerkmale, die eher für eine funktionelle Ursache sprechen, von Hinweisen auf eine zugrunde liegende gynäkologische Erkrankung?
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Bei einer funktionellen, häufig primären Form sind die Schmerzen meist seit den ersten Jahren nach der Menarche bekannt, treten regelmäßig zyklusgebunden rund um die Menstruation auf, beginnen kurz vor oder mit Blutungsbeginn und dauern typischerweise 1–3 Tage.
Hinweise auf eine mögliche zugrunde liegende gynäkologische Erkrankung (sekundäre Ursache) sind dagegen vor allem ein neuer Beginn im Erwachsenenalter, eine deutliche Zunahme der Schmerzintensität, ein veränderter Charakter der Beschwerden oder Schmerzen, die nicht nur während der Blutung auftreten. Auch zusätzliche Auffälligkeiten wie Zwischenblutungen, Zyklusstörungen, ungewöhnlicher Ausfluss, Fieber oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr sprechen eher für Abklärungsbedarf.
In der Apotheke bedeutet das: Bei solchen Hinweisen sollte zur ärztlichen Abklärung geraten werden, statt rein symptomatisch längerfristig zu behandeln.
Examens-Tipp: In der Prüfung reichen wenige klare Kontraste: „seit Jugend + zyklusgebunden“ vs. „neu/progredient + zyklusunabhängig/zusätzliche Auffälligkeiten“. Damit triffst du die Kernaussage sicher.
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