Prüfung

Frage 1

Prüferin: Wie erklären Sie einem Patienten den Nutzen einer erweiterten Einweisung in die Inhalationstechnik, wenn er einen neuen Inhalator zum ersten Mal erhält?

Der Nutzen lässt sich patientenorientiert über Wirksamkeit und Sicherheit begründen: Viele Probleme bei Asthma/COPD entstehen nicht durch den Wirkstoff, sondern durch Anwendungsfehler. Diese führen dazu, dass zu wenig Wirkstoff in der Lunge ankommt und Beschwerden trotz „richtiger“ Verordnung bestehen bleiben.

In der erweiterten Einweisung geht es deshalb nicht nur um ein kurzes Erklären, sondern um ein strukturiertes, individuelles Training:

  • Der Patient wendet sein Gerät (oder ein Demo-/Dummy-Gerät) praktisch an.
  • Das pharmazeutische Personal beobachtet die Schritte anhand einer Checkliste.
  • Fehler werden direkt und verständlich korrigiert.
  • Die Anwendung wird wiederholt geübt, bis sie sicher sitzt.

So wird die Arzneimitteltherapiesicherheit erhöht, die Chance auf eine stabile Symptomkontrolle verbessert und die Therapietreue unterstützt.

Examens-Tipp: In der Prüfung kurz in zwei Sätzen den „Warum“-Teil (Anwendungsfehler → weniger Wirkung) nennen und dann betonen: Kern der Dienstleistung ist Beobachten + Üben + Korrigieren mit Checkliste, nicht nur Erklären.

Frage 2

Prüferin: Welche organisatorischen Schritte gehören in der Apotheke zu einem strukturierten Ablauf dieser Dienstleistung, bevor die eigentliche Schulung beginnt?

Vor der eigentlichen Schulung gehören mehrere organisatorische Schritte zu einem qualitätsgesicherten Ablauf:

  • Zunächst wird die Dienstleistung aktiv angesprochen und der Nutzen erläutert, idealerweise schon vor oder bei der Abgabe eines neuen Inhalators.
  • Danach erfolgt eine schriftliche Vereinbarung zwischen Apotheke und Patient zur Dokumentation und Abrechnung.
  • Anschließend wird die Einweisung vorbereitet: Dazu zählt insbesondere, dass passende Übungsgeräte (z. B. Placebo-/Dummy-Inhalatoren) verfügbar sind und die Materialien wie Checklisten bereitliegen.

Damit ist gewährleistet, dass die Schulung standardisiert, nachvollziehbar und praktisch durchführbar ist.

Examens-Tipp: Strukturiere die Antwort als „vorher – dann – anschließend“: Hinweis/Nutzen → schriftliche Vereinbarung → Vorbereitung (Dummy + Checkliste). Damit wirkt es sehr praxisnah.

Frage 3

Prüferin: Worauf achten Sie bei der Geräteprüfung zu Beginn der Einweisung, bevor der Patient inhaliert?

Bei der Geräteprüfung wird sichergestellt, dass der Inhalator überhaupt korrekt genutzt werden kann. Typische Prüfpunkte sind:

  • Sauberkeit des Geräts, insbesondere des Mundstücks
  • Funktionsfähigkeit (keine offensichtlichen Defekte, nichts blockiert)
  • Vollständigkeit aller Komponenten (z. B. Kappe, Mundstück, ggf. Spacer; bei bestimmten Systemen Patrone/Kapsel etc.)

Erst wenn das Gerät sauber, vollständig und funktionsfähig ist, macht eine Technikschulung Sinn, weil sonst Fehler fälschlich dem Patienten zugeschrieben werden könnten.

Examens-Tipp: Sag in der Prüfung ruhig dazu, warum du prüfst: „Damit Technikfehler nicht durch ein defektes/verschmutztes Gerät vorgetäuscht werden.“ Das zeigt Verständnis für die Praxis.

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