Prüferin: Welche Merkmale in der Beschreibung der Schmerzen würden Sie in der Apotheke als typisch für Spannungskopfschmerzen werten?
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Typisch für Spannungskopfschmerzen ist ein eher dumpfer, drückender Schmerz, der häufig als „wie ein Band um den Kopf“ beschrieben wird. Er ist meist beidseitig und wirkt pressend, nicht pulsierend.
Wichtig zur Einordnung ist außerdem, dass meist keine Übelkeit oder Erbrechen auftreten und auch keine ausgeprägte Licht- oder Lärmempfindlichkeit im Vordergrund steht. Diese Konstellation spricht eher für Spannungskopfschmerz als für Migräne.
In der Apotheke dient diese Symptomcharakteristik dazu, eine Selbstmedikation grundsätzlich als möglich einzuschätzen – vorausgesetzt, es liegen keine Warnzeichen oder Hinweise auf sekundäre Ursachen vor.
Examens-Tipp: Antworte in der Prüfung strukturiert: erst Schmerzcharakter (dumpf-drückend/pressend), dann Lokalisation (meist beidseitig), dann Begleitsymptome (typischerweise keine Übelkeit/keine starke Photo- oder Phonophobie). Damit zeigst du sofort saubere Differenzialdiagnostik.
Frage 2
Prüferin: Welche Punkte klären Sie bei der pharmazeutischen Anamnese ab, bevor Sie ein Analgetikum gegen Kopfschmerzen abgeben?
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Vor Abgabe eines Analgetikums sollten die wichtigsten Anamnese-Bausteine systematisch abgefragt werden, um Selbstmedikation sicher zu beurteilen:
Art und Lokalisation der Schmerzen (z. B. beidseitig dumpf-drückend vs. einseitig pulsierend)
Dauer und Häufigkeit: seit wann, wie oft, und ob es viele Kopfschmerztage gibt (z. B. >10/Monat)
Schweregrad/Funktionsbeeinträchtigung im Alltag
Begleitsymptome und insbesondere Warnsymptome (z. B. neurologische Ausfälle, Fieber, Nackensteife)
Vorerkrankungen (z. B. Leber-/Nierenprobleme, Gerinnungsstörungen, Asthma)
Aktuelle Arzneimitteltherapie inkl. bereits genutzter Analgetika (Übergebrauch, Doppelmedikation, potenzielle Wechselwirkungen)
Diese Informationen helfen, Kontraindikationen zu erkennen, eine geeignete Wirkstoffwahl zu treffen und bei Hinweisen auf sekundäre Kopfschmerzen zur ärztlichen Abklärung zu raten.
Examens-Tipp: Merke dir für die Prüfung ein festes Schema (z. B. „Schmerz – Zeit – Stärke – Begleiter – Risiken – Medikation“). Wenn du es immer gleich aufbaust, wirkt es sehr souverän.
Frage 3
Prüferin: Welche nichtmedikamentösen Maßnahmen würden Sie bei wiederkehrenden Spannungskopfschmerzen empfehlen, um Beschwerden zu reduzieren oder vorzubeugen?
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Nichtmedikamentöse Maßnahmen sind bei Spannungskopfschmerzen sehr wichtig, sowohl zur akuten Unterstützung als auch zur Vorbeugung. Sinnvolle Empfehlungen sind:
Stressabbau und Entspannungsverfahren (z. B. progressive Muskelrelaxation), regelmäßige Pausen
Ausreichend Schlaf und stabiler Tagesrhythmus
Ausreichende Flüssigkeitszufuhr
Regelmäßige Bewegung/Ausdauersport
Koffein: weder übermäßiger Konsum noch abrupter Entzug
Kopfschmerztagebuch, um Trigger und Muster zu erkennen
Wärme- oder Kühlanwendungen im Nacken-/Schulterbereich
Pfefferminzöl äußerlich an Schläfen/Stirn als ergänzende Maßnahme
Vorsicht bei manuellen Maßnahmen im HWS-Bereich: nur fachkundig durchführen lassen
Damit wird die Selbstwirksamkeit der Patientinnen und Patienten gestärkt und der Bedarf an Analgetika kann sinken.
Examens-Tipp: Gib in der Prüfung 4–5 Maßnahmen, aber begründe kurz den Nutzen (Trigger reduzieren, Muskelverspannung lösen, Regelmäßigkeit herstellen). Ein Kopfschmerztagebuch als „Profi-Tipp“ kommt fast immer gut.
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