Prüferin: Wie richten Sie die Umgebung und die Patientensituation in der Apotheke so ein, dass eine Blutdruckmessung möglichst zuverlässige Werte liefert?
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Für zuverlässige Werte müssen sowohl Rahmenbedingungen als auch Patientenvorbereitung stimmen:
Messung in einem ruhigen, abgeschirmten Beratungsraum, damit keine Störungen auftreten und vertrauliche Fragen gestellt werden können.
Einsatz eines validierten Oberarmmessgeräts mit Prüfsiegel (z. B. Deutsche Hochdruckliga/ESH/AAMI) und Arbeiten nach den SOPs der BAK.
Patient mindestens 5 Minuten ruhig sitzen lassen: Rücken abgestützt, beide Füße am Boden, Arm entspannt und auf Tischhöhe abgestützt.
Während Ruhephase und Messung nicht sprechen, keine Ablenkung (z. B. Smartphone), keine Bewegung.
Vorab klären und nach Möglichkeit vermeiden: körperliche/emotionale Belastung, sowie Koffein, Nikotin, Alkohol mindestens 1 Stunde vorher.
So werden häufige Fehlerquellen (Stress, falsche Körperhaltung, Ablenkungen) reduziert und die Messung standardisiert.
Examens-Tipp: Antworte strukturiert: erst Raum/Gerät, dann Ruhephase/Körperposition, dann Störfaktoren. Wenn du zusätzlich erwähnst, dass nach BAK-SOP gearbeitet wird und ein validiertes Gerät genutzt wird, wirkt das sehr prüfungssicher.
Frage 2
Prüferin: Welche Informationen erheben Sie vor einer Blutdruckmessung, um mögliche Messfehler durch patientenbezogene Einflussfaktoren zu erkennen?
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Vor der Messung werden gezielt Faktoren abgefragt, die insbesondere die oszillometrische Messung verfälschen können oder eine andere Messmethode nahelegen:
Bestehen Herzrhythmusstörungen, v. a. Vorhofflimmern?
Trägt der Patient einen Herzschrittmacher?
Gibt es ausgeprägte arteriosklerotische Veränderungen bzw. Gefäßveränderungen?
Liegt eine fortgeschrittene Schwangerschaft vor?
Zusätzlich werden praxisrelevant erhoben:
relevante Vorerkrankungen (z. B. Diabetes, Nierenerkrankungen, Herzerkrankungen)
aktuelle Arzneimitteltherapie, insbesondere Antihypertensiva
Genussmittel/Belastungen kurz vor der Messung (Koffein/Nikotin/Alkohol, Stress)
Bei solchen Konstellationen wird das Ergebnis vorsichtiger bewertet und es kann eine auskultatorische Messung sinnvoll sein; außerdem sollte eine Rücksprache mit dem Arzt erfolgen, wenn die Messsituation die Aussagekraft deutlich einschränkt.
Examens-Tipp: Merke dir die „4 Klassiker“ für fehleranfällige Oszillometrie: Arrhythmie, Schrittmacher, starke Arteriosklerose, fortgeschrittene Schwangerschaft. Wenn du das sauber nennst, hast du den Kernpunkt.
Frage 3
Prüferin: Worauf achten Sie bei der Auswahl und dem Anlegen der Manschette, damit die Blutdruckmessung nicht systematisch verfälscht wird?
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Entscheidend ist die korrekte Manschettengröße und das richtige Anlegen:
Zuerst den Oberarmumfang (oder beim Handgelenksgerät den Handgelenksumfang) messen.
Manschette gemäß Herstellerangaben passend auswählen; eine zu kleine Manschette misst tendenziell zu hoch, eine zu große zu niedrig.
Manschette am freien Oberarm anlegen (keine engen Ärmel, keine Uhr/Schmuck).
Unterer Manschettenrand etwa 3 cm oberhalb der Ellenbeuge.
Schlauch/Ausrichtung so, dass sie anatomisch korrekt liegt (in Richtung Handfläche/Mittelfinger).
Arm während der Messung abstützen und Manschette/Arm auf Herzhöhe.
Damit werden typische, in der Praxis häufige Fehlerquellen (v. a. falsche Manschette und falsche Höhe) vermieden.
Examens-Tipp: Sag in der Prüfung explizit: Manschettengröße ist die häufigste systematische Fehlerquelle. Das zeigt, dass du die Praxisprobleme in der Apotheke kennst.
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