Prüferin: Wie erklären Sie einer Kundin in der Apotheke verständlich, was eine D- und was eine C-Potenz bedeutet?
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D- und C-Potenzen beschreiben, wie stark ein Ausgangsstoff stufenweise verdünnt wurde.
Bei D-Potenzen wird in jedem Schritt im Verhältnis 1:10 verdünnt (Dezimalreihe). Beispiel: D1 = 1 Teil Ausgangsstoff + 9 Teile Verdünnungsmittel; D2 ist dann die erneute Verdünnung von D1 wieder 1:10.
Bei C-Potenzen wird in jedem Schritt im Verhältnis 1:100 verdünnt (Centesimalreihe).
Zusätzlich gehört zur homöopathischen Herstellung typischerweise das Verschütteln/„Dynamisieren“ bei jedem Schritt. Praktisch kann man sagen: Je höher die Potenzzahl, desto stärker die Verdünnung (und desto unwahrscheinlicher ist ein nachweisbarer Ausgangsstoff).
Examens-Tipp: Strukturiere die Antwort mit „Reihe – Verdünnungsfaktor – Beispiel“. Ein kurzes Rechenbeispiel (D1/D2 oder C1/C2) wirkt in der Prüfung sehr souverän.
Frage 2
Prüferin: Ab welcher Potenz ist rechnerisch nicht mehr damit zu rechnen, dass noch Moleküle der Ausgangssubstanz enthalten sind, und warum?
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Ab etwa D24 bzw. C12 ist rechnerisch nicht mehr damit zu rechnen, dass noch ein Molekül der Ausgangssubstanz in der Zubereitung enthalten ist. Begründung: Das hängt mit der Avogadro-Konstante zusammen – ab einer bestimmten Verdünnung ist die Stoffmenge so gering, dass statistisch gesehen keine Teilchen mehr im Volumen verbleiben.
Für viele häufig verwendete Hochpotenzen wie C30 oder D30 bedeutet das: Es bleibt praktisch nur Träger-/Lösungsmittel (z. B. Zucker bei Globuli, Alkohol/Wasser bei Tropfen) übrig; ein pharmakologisch wirksamer Gehalt des Ausgangsstoffs ist analytisch nicht nachweisbar.
Examens-Tipp: Nenne in der Prüfung beide Schwellen (D24/C12) und verknüpfe sie mit der Avogadro-Idee („ab hier statistisch kein Molekül mehr“). Das zeigt, dass du das Prinzip verstanden hast.
Frage 3
Prüferin: Worauf achten Sie in der Beratung, wenn ein Patient mit Diabetes ein homöopathisches Präparat kaufen möchte?
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Bei Diabetes ist vor allem der Zuckeranteil relevant, weil viele homöopathische Darreichungsformen als Globuli (Saccharose) oder zuckerhaltige Tabletten angeboten werden.
Pharmazeutisch sinnvoll ist:
Nachfragen, welche Darreichungsform geplant ist und wie häufig dosiert werden soll (bei häufiger Einnahme kann die Zuckermenge relevanter werden).
Auf mögliche Alternativen hinweisen, z. B. alkoholische Tropfen (sofern geeignet) oder andere zuckerärmere Formen – immer unter Berücksichtigung der individuellen Situation.
Zusätzlich: nicht nur „Wirkstoff“, sondern auch Hilfsstoffe prüfen (Unverträglichkeiten/Allergien) und realistische Erwartungen an die Wirksamkeit kommunizieren.
Wenn Unsicherheit besteht, ob die Zuckermenge in der konkreten Situation problematisch ist (z. B. schlecht eingestellter Diabetes), sollte eine Rücksprache mit der behandelnden Praxis empfohlen werden.
Examens-Tipp: Denke in der Prüfung wie bei „normalen“ Arzneimitteln: erst Hilfsstoffe und Patientengruppe, dann Eignung der Darreichungsform. Das ist klassische Apothekenpraxis.
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