Prüferin: Welche Informationen erheben Sie in der Apotheke, um zu entscheiden, ob bei einem Kunden mit Warzen überhaupt eine Selbstmedikation in Frage kommt?
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Für die Entscheidung zur Selbstmedikation ist eine strukturierte Anamnese entscheidend, weil Warzen zwar meist harmlos sind, aber es klare Ausschlusskriterien gibt.
Wichtige Fragen sind:
Dauer und Verlauf: Seit wann bestehen die Veränderungen, werden sie größer, mehr oder breiten sie sich aus?
Lokalisation: Nur Hände/Füße oder auch Gesicht, Genital-/Analbereich oder Schleimhäute?
Beschwerden/Warnzeichen: Schmerzen, häufige Blutungen, oder Zeichen einer Entzündung wie Rötung, Eiter?
Alter: Kind, Jugendlicher, Senior (bei kleinen Kindern besonders vorsichtig)
Begleitmedikation: insbesondere Salicylate (Doppelanwendung), Immunsuppressiva sowie blutverdünnende Mittel (bei großflächiger Salicylsäure-Anwendung theoretisch relevanter)
Ergibt sich aus diesen Punkten ein Ausschlusskriterium (z. B. Lokalisation außerhalb Hände/Füße oder Risikopatient), sollte zur ärztlichen Abklärung geraten werden, statt eine Selbstmedikation zu empfehlen.
Examens-Tipp: Antworte in der Prüfung am besten nach einem klaren Schema: erst Lokalisation, dann Verlauf/Warnzeichen, dann Risikogruppen. Damit zeigst du, dass du die Selbstmedikation nur nach Ausschluss kritischer Situationen verantwortest.
Frage 2
Prüferin: Welche begleitenden Hygienemaßnahmen sollten Sie einem Patienten mit Warzen empfehlen, um eine Ansteckung anderer und eine Ausbreitung zu reduzieren?
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Ziel der Hygienemaßnahmen ist, die Virusübertragung (direkt und über Oberflächen) zu reduzieren und eine Verschleppung auf andere Hautareale zu vermeiden.
Empfehlenswert sind:
Nicht kratzen, schneiden oder manipulieren, da dies die Ausbreitung fördert und Eintrittspforten schafft
Betroffene Stellen regelmäßig reinigen; nach Berühren der Warze Hände waschen
Eigene Handtücher/Waschlappen benutzen; Textilien möglichst bei ≥60 °C waschen
In öffentlichen Duschen/Schwimmbädern Badeschuhe tragen
Warzen bei Bedarf abdecken, aber nicht dauerhaft zu feucht/okklusiv, um Mazeration und Keimverschleppung zu vermeiden
Nagelpflegeinstrumente/Feilen nicht gemeinsam benutzen
Diese Maßnahmen sind eine zentrale Säule der Beratung, unabhängig davon, ob keratolytisch oder per Vereisung behandelt wird.
Examens-Tipp: Betone, dass Hygiene nicht „nice to have“ ist, sondern ein echtes Therapieziel unterstützt: Ausbreitung verhindern (eigene Haut und Kontaktpersonen).
Frage 3
Prüferin: Wie erklären Sie einem Patienten die korrekte Anwendung eines salicylsäurehaltigen Warzenmittels an Hand oder Fuß?
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Bei Salicylsäure geht es um eine schrittweise keratolytische Abtragung der verhornten Warzenschicht. Wichtig ist eine konsequente, aber hautschonende Anwendung.
Vorgehen in der Beratung:
Vorbehandlung: Warze durch Hand-/Fußbad aufweichen
Schutz der Umgebungshaut: z. B. mit fetthaltiger Creme oder einem Schutzpflaster, damit gesunde Haut nicht mitbehandelt wird
Applikation: Präparat punktgenau auf die Warze (je nach Produkt Lösung, Gel oder Pflaster)
Dosierungsprinzip: meist 1× täglich (selten 2×), entsprechend Fachinformation
Zwischenschritt: Nach einigen Tagen, wenn die Hornschicht aufgeweicht ist, vorsichtig mechanisch abtragen (z. B. mit Bimsstein/Feile), aber niemals blutig oder grob
Dauer: häufig mehrere Wochen bis Monate – Geduld und Konsequenz sind entscheidend
Zu erwartende Nebenwirkungen sind lokale Reizung, Rötung oder Brennen. Bei starker Reizung oder Verdacht auf Kontaktallergie sollte die Anwendung beendet und ärztlich abgeklärt werden.
Examens-Tipp: Sag in der Prüfung ausdrücklich die zwei „Klassiker“: Umgebungshaut schützen und nicht blutig abtragen. Das sind typische Punkte, auf die Prüfer Wert legen.
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