Prüfung

Frage 1

Prüferin: Wie gehen Sie in der Apotheke bei einer Blutdruckmessung vor, um möglichst zuverlässige Werte zu erhalten?

In der Apotheke geht es um Screening und Verlaufskontrolle – dafür ist eine standardisierte Messung entscheidend:

  • Geeignetes, validiertes Blutdruckmessgerät verwenden und eine passende Oberarmmanschette wählen (Manschettengröße ist häufige Fehlerquelle).
  • Patient sitzt ruhig, Rücken angelehnt, Arm auf Herzhöhe, nicht sprechen; vor der Messung mindestens 5 Minuten Ruhe.
  • Nicht nur einmal messen: ideal 2–3 Messungen im Abstand von 1–2 Minuten durchführen.
  • Werte dokumentieren (Datum/Uhrzeit, Seite, Besonderheiten wie Stress/Kaffee).
  • Für die Beurteilung sind Serienmessungen (z.B. über mehrere Tage, Blutdrucktagebuch) aussagekräftiger als eine Einzelmessung.

Wichtig ist außerdem die klare Einordnung: Auffällige Werte werden besprochen und zur ärztlichen Abklärung empfohlen; Diagnosestellung und Therapieanpassung erfolgen ärztlich.

Examens-Tipp: Antworte strukturiert: erst Rahmenbedingungen (Gerät/Manschette), dann Patientenvorbereitung (Ruhe/Sitzposition), dann Messstrategie (2–3 Messungen) und zum Schluss die Einordnung „Apotheke = Screening/Verlauf, Arzt = Diagnose/Therapie“.

Frage 2

Prüferin: Ein Patient hat in der Apotheke wiederholt sehr hohe Blutdruckwerte. Woran machen Sie fest, dass eine dringende ärztliche Abklärung erforderlich ist?

Dringlich wird es bei sehr hohen Werten und/oder Warnsymptomen.

  • Bei schwerer Hypertonie, z.B. systolisch ≥180 mmHg oder diastolisch ≥110 mmHg, ist eine zeitnahe ärztliche Abklärung erforderlich.

  • Besonders dringend ist es, wenn zusätzlich Beschwerden vorliegen, die auf akute Komplikationen hinweisen können, z.B.

  • Brustschmerzen oder Luftnot

  • Lähmungserscheinungen, Sprachstörungen

  • plötzliche Sehstörungen

  • starke Kopfschmerzen mit Verwirrtheit

Bei solchen Warnzeichen wird eine sofortige Notfallabklärung veranlasst; die Person sollte nicht alleine nach Hause gehen. Bei hohen, aber symptomlosen Werten wird eine baldige Kontrollmessung empfohlen und eine zügige Rücksprache mit dem behandelnden Arzt.

Examens-Tipp: In der Prüfung immer zwei Trigger nennen: „sehr hohe Zahlen“ und „Symptome“. Wenn du die Warnsymptome aus dem Kasten aufzählst, ist das ein klarer Volltreffer.

Frage 3

Prüferin: Welche nicht-medikamentösen Maßnahmen empfehlen Sie zur Unterstützung einer Blutdrucksenkung in der Apothekenberatung?

Die Basis sind Lebensstilmaßnahmen, die oft schon messbar Blutdruck senken und die Arzneimitteltherapie unterstützen:

  • Gewichtsreduktion bei Übergewicht
  • salzarme Ernährung
  • regelmäßige Bewegung
  • moderater Alkoholkonsum bzw. Reduktion
  • Rauchverzicht

In der Beratung ist wichtig, die Maßnahmen konkret und umsetzbar zu formulieren (z.B. kleine Ziele, Verlauf über Blutdrucktagebuch begleiten) und den Nutzen zu erklären: Hypertonie ist oft symptomlos, aber unbehandelt mit hohem Risiko für Folgeerkrankungen.

Examens-Tipp: Nenne die fünf Punkte als Merkliste und verknüpfe sie mit „Hypertonie ist häufig symptomlos – Motivation über Risikoreduktion“.

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