Prüfung

Frage 1

Prüferin: Ein Kunde möchte ein alkoholisches Händedesinfektionsmittel verwenden: Welche Anwendungsschritte erklären Sie ihm, damit die Desinfektion zuverlässig wirkt?

Für eine wirksame hygienische Händedesinfektion mit alkoholischen Präparaten sind vor allem Menge, vollständige Benetzung und Einwirkzeit entscheidend:

  • Hände sollen trocken und sauber sein; bei sichtbarer Verschmutzung zuerst mit Wasser und Seife waschen, dann gut abtrocknen.
  • Ausreichende Menge verwenden (Richtwert mindestens ca. 3 ml), damit wirklich alle Bereiche benetzt werden.
  • Präparat gründlich verreiben und dabei alle Handareale einbeziehen: Handinnenflächen, Handrücken, Zwischenräume, Daumen, Fingerspitzen/Fingernägel und Handgelenke.
  • Die Einwirkzeit gemäß Produktangabe einhalten (typisch 20–30 Sekunden). Die Desinfektion ist erst abgeschlossen, wenn die Hände trocken sind.
  • Nicht direkt danach nachwaschen, da das die Wirkung wieder reduziert.

Zusätzlich sollte auf Hautschutz hingewiesen werden, da häufige Anwendung austrocknen kann: nach Bedarf rückfettende Pflege nutzen und bei zunehmender Reizung/Einrissen die Anwendung hinterfragen bzw. ärztlich abklären lassen.

Examens-Tipp: Antworte in der Prüfung strukturiert nach dem Schema Voraussetzungen (sauber/trocken) → Menge → vollständige Benetzung → Einwirkzeit. Wenn du danach noch kurz „nicht nachwaschen“ und „Hautpflege“ ergänzt, wirkt die Beratung sehr praxisnah.

Frage 2

Prüferin: Eine Kundin fragt, warum Händedesinfektion im Alltag nicht zur vollständigen Keimfreiheit führen muss: Wie erklären Sie das Ziel der Maßnahme?

Das Ziel der Händedesinfektion im Alltag ist nicht „Sterilität“, sondern eine deutliche Reduktion potenziell krankmachender Keime, sodass das Risiko einer Weiterübertragung in typischen Kontaktsituationen stark sinkt.

Eine vollständige Keimfreiheit (Sterilisation) ist

  • im Alltag nicht praktikabel,
  • häufig nicht hautverträglich (würde die Hautbarriere zu stark schädigen),
  • und für die normale Infektionsprävention in der Regel nicht erforderlich.

Entscheidend ist die Unterbrechung von Infektionsketten (z. B. bei Kontakt zu vulnerablen Personen oder in Epidemiezeiten) durch korrektes Händewaschen bzw. anlassbezogene Desinfektion.

Examens-Tipp: Betone den Unterschied zwischen Desinfektion (Keimreduktion) und Sterilisation (Keimfreiheit). Dieser Begriffspaar-Vergleich gibt in mündlichen Prüfungen fast immer Pluspunkte.

Frage 3

Prüferin: Ein Kunde möchte ein Desinfektionsmittel „gegen alle Erreger“ für die Hände: Wie ordnen Sie die Wirksamkeit alkoholischer Händedesinfektionsmittel ein?

Alkoholische Händedesinfektionsmittel (z. B. mit Ethanol oder Propanolen) wirken sehr schnell und zuverlässig gegen viele relevante Erreger im Alltag:

  • bakterizid und fungizid
  • gut wirksam gegen behüllte Viren

Grenzen bestehen jedoch, weil Alkohole

  • nicht sporozid sind
  • und gegen viele unbehüllte Viren nicht ausreichend zuverlässig wirken.

Daher sind Alkohole Standard für die hygienische Händedesinfektion, aber „gegen alles“ im Sinne von Sporen/allen unbehüllten Viren sind sie nicht automatisch abgedeckt. Für besondere Risikosituationen ist eine gezielte Produktauswahl bzw. ggf. professionelle Empfehlung sinnvoll.

Examens-Tipp: Sag in der Prüfung zuerst die „starken“ Punkte (schnell, Standard, gegen behüllte Viren) und nenne dann klar die Grenzen (Sporen, viele unbehüllte Viren). Dieses Kontrastieren zeigt Verständnis ohne dich zu verzetteln.

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