Prüferin: Eine Mutter möchte für ihr Neugeborenes statt Stillen eine Säuglingsmilchnahrung aus der Apotheke. Welche Produktkategorie empfehlen Sie für den Start und wie begründen Sie das?
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Für den Start wird in der Regel eine Anfangsnahrung empfohlen, also Pre (oder alternativ 1), weil diese für die Ernährung ab Geburt ausgelegt und in ihrer Zusammensetzung der Muttermilch am nächsten nachempfunden ist.
Wesentliche Begründungspunkte in der Beratung:
Altersgerechte Zusammensetzung: Anfangsnahrungen sind für die unreifen Verdauungs- und Stoffwechselbedingungen beim Neugeborenen konzipiert.
Kohlenhydratquelle: Pre-Nahrungen enthalten typischerweise Laktose als einzigen Zucker, was gut zur physiologischen Verträglichkeit in den ersten Monaten passt.
Regulatorik/Sicherheit: Säuglingsnahrung unterliegt besonders strengen Vorgaben hinsichtlich Zusammensetzung, mikrobiologischer Qualität und Schadstofffreiheit.
Praktisch wird außerdem kurz abgeklärt, ob es besondere Umstände gibt (z. B. Frühgeburt, Gedeihstörung, auffällige Beschwerden), denn dann kann eine andere Nahrung nur nach ärztlicher Begleitung erforderlich sein.
Examens-Tipp: Antworte in der Prüfung strukturiert: erst Kategorie + Alter, dann 2–3 Begründungsargumente (Zusammensetzung, Verträglichkeit, Regulatorik). Wenn du zusätzlich kurz nach Frühgeburt/Erkrankungen fragst, zeigt das Beratungskompetenz.
Frage 2
Prüferin: Eltern berichten, dass ihr Säugling häufig spuckt. Welche Wirkidee steckt hinter einer dafür vorgesehenen Spezialnahrung?
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Bei häufigem Spucken kann eine Anti-Reflux-Nahrung infrage kommen. Die zentrale Wirkidee ist das Andicken der Nahrung: Durch Zusätze (typisch z. B. Johannisbrotkernmehl) steigt die Viskosität, sodass die Nahrung besser im Magen bleibt und weniger leicht zurückfließt.
In der Beratung sollte zusätzlich eingeordnet werden:
Spucken ist häufig funktionell, aber die Abklärung der Situation ist wichtig (Alter, Trinkmenge, Gewichtsentwicklung).
Bei Warnzeichen (z. B. fehlende Gewichtszunahme, häufiges Erbrechen, Apathie) ist ärztliche Abklärung erforderlich, bevor weiter „umgestellt“ wird.
Examens-Tipp: Nenne zuerst die Wirkidee (Viskosität/Andicken) und erst danach Beispiele. Ein kurzer Satz zu Grenzen der Selbstmedikation (Gedeihstörung → Arzt) gibt in der mündlichen Prüfung viele Punkte.
Frage 3
Prüferin: Was ist aus pharmazeutischer Sicht der entscheidende Grund, warum bei Säuglingen beim Anmischen der Milch die Dosierung exakt eingehalten werden muss?
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Die exakte Dosierung ist entscheidend, weil Säuglinge eine unreife Nierenfunktion haben und hohe Konzentrationen gelöster Stoffe (z. B. durch „zu viel Pulver“) noch nicht gut ausgleichen können. Wird zu konzentriert angemischt, kann das zu einer Überkonzentration der Nahrung führen und das Risiko für Dehydratation bzw. eine Belastung des Flüssigkeits- und Elektrolythaushalts erhöhen.
Beratungsrelevante Punkte:
Dosierung strikt nach Packungsangabe (Messlöffel, Verhältnis Pulver/Wasser).
Keine „Pi-mal-Daumen“-Konzentration, auch nicht „damit es länger satt macht“.
Bei Unsicherheit Eltern die Zubereitungsschritte kurz und konkret erklären.
Examens-Tipp: Verknüpfe Dosierfehler immer mit der Physiologie (unreife Niere) – das zeigt, dass du nicht nur Regeln aufsagst, sondern den Grund verstanden hast.
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