Prüfung

Frage 1

Prüferin: Wie erklären Sie einer Parkinson-Patientin die optimale Einnahme eines Levodopa-haltigen Präparats im Verhältnis zu den Mahlzeiten?

Levodopa sollte möglichst zu festen Zeiten eingenommen werden. Idealerweise erfolgt die Einnahme 30–60 Minuten vor einer Mahlzeit, weil insbesondere proteinreiche Kost (z. B. Fleisch, Milchprodukte, Eiweißshakes) die Aufnahme und damit die Wirkung abschwächen kann.

Praktisch bedeutet das für die Beratung:

  • Einnahmezeiten alltagsnah festlegen und möglichst konsequent einhalten
  • Wenn die Patientin merkt, dass die Wirkung nach eiweißreichen Mahlzeiten schlechter ist: Eiweiß eher auf spätere Tageszeiten verlagern oder Einnahmeabstand prüfen
  • Einnahme und Wirkung dokumentieren (z. B. in einem Symptom-/Einnahmetagebuch), um Muster wie „Wirkverlust nach dem Mittagessen“ zu erkennen

Wichtig ist der Hinweis, dass Änderungen am Schema oder an der Dosis nicht eigenständig erfolgen, sondern bei relevanten Problemen eine Rücksprache mit der behandelnden Praxis sinnvoll ist.

Examens-Tipp: Antworte strukturiert: erst Zeitpunkt (feste Zeiten), dann Mahlzeitenbezug (30–60 min vorher), dann ein praktisches Beispiel (proteinreiche Mahlzeiten) – das wirkt in der Prüfung sehr sicher.

Frage 2

Prüferin: Woran erkennen Sie in der Apotheke, dass ein Patient möglicherweise motorische Wirkungsschwankungen entwickelt hat, und wie unterstützen Sie ihn im Alltag damit?

Hinweise auf motorische Wirkungsschwankungen sind Schilderungen wie „es wirkt nicht mehr bis zur nächsten Gabe“, „ich friere plötzlich ein“, „kurz vor der nächsten Tablette geht gar nichts“ oder wechselnde Beweglichkeit im Tagesverlauf. Auch ein sehr zeitkritisches Einnahmeverhalten („ich muss punktgenau nehmen, sonst geht es mir schlecht“) kann darauf hindeuten.

Unterstützung in der Apotheke erfolgt vor allem über strukturierte Erfassung und Alltagsoptimierung:

  • Einnahmezeiten und Symptome gemeinsam dokumentieren (On-/Off-Zeiten, Zusammenhang mit Mahlzeiten)
  • Prüfen, ob Einnahmefehler, unregelmäßige Einnahme oder proteinreiche Mahlzeiten den Effekt verschlechtern
  • Bei Bedarf alltagspraktische Maßnahmen besprechen, z. B. konsequentere Einnahmeintervalle oder geeignete Darreichungsformen im Rahmen der ärztlichen Verordnung
  • Bei ausgeprägten oder neuen Off-Phasen: Rücksprache mit Arzt/Neurologie anregen, da häufig eine Therapieanpassung (Intervall, Formulierung, Add-on) erforderlich ist

Dabei wird betont, dass eine eigenständige Umstellung der Dosis durch den Patienten nicht erfolgen sollte.

Examens-Tipp: In der Prüfung punktest du, wenn du sofort ein Symptom-/Einnahmetagebuch erwähnst und klar abgrenzt: Optimierung der Anwendung ja, Therapieänderung nur nach Rücksprache.

Frage 3

Prüferin: Welche Beratung geben Sie bei der Abgabe eines Dopaminagonisten hinsichtlich Risiken im Alltag, ohne die Therapie zu verändern?

Bei Dopaminagonisten werden im Alltag besonders Nebenwirkungen thematisiert, die Sicherheit und Verhalten betreffen. Dazu gehört eine aktive, wertfreie Aufklärung über:

  • Tagesschläfrigkeit bis hin zu plötzlichen Schlafattacken: Hinweis auf Vorsicht im Straßenverkehr und beim Bedienen von Maschinen
  • Halluzinationen oder Verwirrtheit: frühzeitig ansprechen lassen, besonders bei älteren Patient:innen
  • Blutdruckabfall/orthostatische Hypotonie: langsam aufstehen, ausreichend trinken, Sturzrisiko beachten
  • Ödeme: auf neue Schwellungen an Beinen/Füßen achten
  • Verhaltensänderungen: Impulsives Verhalten kann auftreten und sollte offen beobachtet werden

Außerdem wird erklärt, dass dopaminerge Mittel nicht abrupt abgesetzt werden dürfen, sondern ein schrittweises Vorgehen ärztlich geplant werden muss. Bei auffälligen Nebenwirkungen wird eine zeitnahe ärztliche Abklärung empfohlen.

Examens-Tipp: Sag in der Prüfung explizit, dass du bei Dopaminagonisten immer die Fahrtüchtigkeit und das Sturzrisiko ansprichst – das zeigt pharmazeutische Praxisnähe.

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