Prüfung

Frage 1

Prüferin: Welche Laborparameter gehören in der Apotheke typischerweise zu einem Lipidprofil, das Ihnen eine Patientin oder ein Patient aus der Arztpraxis mitbringt?

Zum Basis-Lipidprofil gehören in der Routine in der Regel drei Werte:

  • LDL-Cholesterin (zentraler Zielparameter der Therapie)
  • HDL-Cholesterin
  • Triglyceride

Je nach Konstellation können ergänzend weitere Ziel- bzw. Risikomarker relevant sein, die aber nicht immer standardmäßig vorliegen:

  • Non-HDL-Cholesterin (v. a. bei gemischten Dyslipidämien/Diabetes hilfreich)
  • Apolipoprotein B (ApoB) (als Maß für atherogene Partikel)
  • Lipoprotein (a) (bei spezieller Risikokonstellation/familiärer Belastung)

Examens-Tipp: Antworte strukturiert: erst das Basisprofil (LDL/HDL/TG), dann „optional je nach Situation“ Non-HDL, ApoB und Lp(a). Damit zeigst du Praxisbezug ohne dich in Details zu verlieren.

Frage 2

Prüferin: Worauf sollten Sie bei der Beratung zu einer Lipidtherapie als erstes achten, bevor Sie über die Intensität der LDL-Senkung sprechen?

Zuerst sollte das absolute kardiovaskuläre Gesamtrisiko eingeschätzt werden, weil davon die Zielwerte und die Therapieintensität abhängen. In der Apothekenpraxis bedeutet das: aktiv erfragen, ob bereits eine manifeste atherosklerotische Erkrankung vorliegt (z. B. KHK, Schlaganfall, pAVK) oder besondere Hochrisiko-Konstellationen bestehen.

Wichtige Punkte für die Risikoeinschätzung sind z. B.:

  • bestehende Gefäßerkrankung
  • Diabetes (insbesondere langjährig oder mit Organschäden)
  • schwere Nierenfunktionsstörung
  • sehr stark erhöhte LDL-Werte/ Verdacht auf familiäre Hypercholesterinämie
  • zusätzliche Faktoren wie Hypertonie, Adipositas, Rauchen, Bewegungsmangel, Familienanamnese

Erst auf dieser Grundlage lässt sich einordnen, ob eine „normale“ Senkung ausreicht oder eine besonders intensive LDL-Senkung erforderlich ist. Therapieänderungen erfolgen dabei in Abstimmung mit der verordnenden Praxis.

Examens-Tipp: Beginne in der Prüfung mit dem Satz: „Entscheidend ist das Gesamtrisiko.“ Danach nennst du 3–4 typische Hochrisiko-Konstellationen und schlägst den Bogen zur Zielwert- und Stufentherapie.

Frage 3

Prüferin: Wie erklären Sie in einem Satz den Wirkmechanismus von Statinen in der Beratung?

Statine hemmen die HMG-CoA-Reduktase in der Leber; dadurch bildet die Leber weniger Cholesterin und nimmt über eine Hochregulation von Rezeptoren vermehrt LDL aus dem Blut auf, wodurch das LDL-Cholesterin deutlich sinkt.

Examens-Tipp: Ein prägnanter Mechanismus-Satz plus „Leber nimmt mehr LDL auf“ reicht oft völlig – das ist mündlich klarer als zu viele biochemische Details.

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