Prüferin: Wie gehen Sie in der Apotheke bei der Abklärung vor, ob es sich bei einem Kind tatsächlich um einen aktiven Kopflausbefall handelt?
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Für die Abklärung ist wichtig, zwischen einem aktiven Befall und einem rein kosmetischen Befund (z. B. leere Nissenhüllen) zu unterscheiden. In der Beratung würde strukturiert nachgefragt werden:
Symptome: Seit wann besteht der Juckreiz? Passt das zeitlich und von der Stärke her zu Kopfläusen?
Sichtbefund: Wurden lebende Läuse gesehen oder nur „Eier“ im Haar? Hinweis: Nissen können leer sein und noch lange am Haarschaft kleben.
Lokalisation: Typische Stellen sind Nacken und hinter den Ohren.
Nachweis: Empfehlung zum systematischen nassen Auskämmen mit Läusekamm (Strähne für Strähne, idealerweise mit Pflegespülung). Dabei lassen sich lebende Läuse am zuverlässigsten finden.
Umfeld: Gibt es Fälle in Kita/Schule/Familie? Das erhöht die Wahrscheinlichkeit eines aktuellen Befalls.
Wenn ausschließlich Nissen gesehen werden, aber trotz korrektem Auskämmen keine lebenden Läuse nachweisbar sind und Unsicherheit bleibt, ist eine ärztliche Abklärung bzw. erneute Kontrolle sinnvoll, bevor unnötig behandelt wird.
Examens-Tipp: Antworte in der Prüfung „diagnostisch“: erst Anamnese, dann Nachweis durch nasses Auskämmen, dann Konsequenz (behandeln ja/nein). Der Punkt „Nissen können leer sein“ ist ein klassischer Prüfungsmarker.
Frage 2
Prüferin: Was erklären Sie einem Patienten zur Notwendigkeit einer zweiten Anwendung eines Läusemittels einige Tage nach der Erstbehandlung?
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Die zweite Anwendung ist notwendig, weil Läusemittel in der Praxis nicht in jedem Fall alle Entwicklungsstadien vollständig erfassen und weil aus Eiern zeitversetzt neue Läuse schlüpfen.
Wesentliche Erklärung:
Eier/Nissen können eine gewisse „Schutzwirkung“ haben; je nach Präparat ist die Wirksamkeit gegen Eier variabel.
Nach ungefähr einer Woche schlüpfen neue Larven.
Deshalb wird die Behandlung immer nach 8–10 Tagen wiederholt, um die nachgeschlüpften Läuse zu treffen, bevor sie sich weiter vermehren.
Ergänzend gehört dazu der Hinweis, nach jeder Anwendung nass auszukämmen, weil dadurch Läuse und Nissen mechanisch entfernt und der Therapieerfolg deutlich verbessert werden.
Examens-Tipp: Merke dir die Begründungskette: „Eier → Schlupf nach ca. 1 Woche → daher Wiederholung Tag 8–10“. Das ist häufig eine eigene Prüfungsfrage.
Frage 3
Prüferin: Welches Wirkprinzip würden Sie in der Selbstmedikation als erste Wahl empfehlen und wie begründen Sie das?
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In der Selbstmedikation werden physikalisch wirkende Präparate (typischerweise auf Dimeticon-Basis) als Mittel der ersten Wahl empfohlen.
Begründung:
Sie wirken rein physikalisch, indem sie Läuse umhüllen und deren Atemöffnungen verschließen (Ersticken/Dehydratation).
Dadurch ist keine Resistenzbildung zu erwarten – ein wichtiger Vorteil im Vergleich zu neurotoxischen Insektiziden.
Sie werden kaum über die Haut aufgenommen und sind insgesamt gut verträglich, daher geeignet auch für viele Risikogruppen.
Neurotoxische Insektizide wie Permethrin sind eher Reserve, z. B. bei Unverträglichkeit oder fehlendem Ansprechen auf physikalische Mittel (unter Beachtung von Gegenanzeigen und Beratung).
Examens-Tipp: Wenn du nach „erste Wahl“ gefragt wirst: nenne Dimeticon und begründe mit „keine Resistenz + gute Verträglichkeit“; danach erst kurz die Reserveoption einordnen.
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