Prüfung

Frage 1

Prüferin: Woran erkennen Sie in der Apotheke, ob ein Produkt mit Nährstoffen eher für gesunde Kundinnen und Kunden oder für Patientinnen und Patienten gedacht ist?

In der Beratung wird zuerst die Produktkategorie geklärt, weil sich daraus Zweck, Zielgruppe und Werbeaussagen ableiten.

  • Ein Produkt für Gesunde ist typischerweise ein Nahrungsergänzungsmittel: Es soll die normale Ernährung ergänzen und darf nicht mit Aussagen zur Behandlung, Vorbeugung oder zum Ausgleich krankheitsbedingter Defizite beworben werden.

  • Ein Produkt für Patient:innen ist eine bilanzierte Diät (Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke): Es ist zur diätetischen Behandlung gedacht, wenn ein krankheitsbedingt veränderter/erhöhter Bedarf besteht, den normale Lebensmittel nicht ausreichend decken.

Praktisch wird in der Apotheke auf Indikation/Anlass (besteht eine Erkrankung?), auf die Zweckbestimmung und auf die Kennzeichnung geachtet; bei bilanzierten Diäten ist die Verwendung in der Regel an eine ärztliche Begleitung gekoppelt und wird entsprechend beraten.

Examens-Tipp: Antworte strukturiert: erst Zielgruppe (gesund vs. Patient), dann Zweck (Ergänzung vs. diätetische Behandlung) und zuletzt kurz, was das für Beratung und Werbung bedeutet.

Frage 2

Prüferin: Wie definieren Sie eine bilanzierte Diät im Sinne der Apothekenpraxis?

Eine bilanzierte Diät ist ein speziell zusammengesetztes Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke, das zur diätetischen Behandlung von Menschen mit bestimmten Erkrankungen, Beschwerden oder Störungen bestimmt ist.

Kernpunkt der Definition ist: Die Zusammensetzung orientiert sich an einem medizinisch begründeten, krankheitsbedingten Nährstoffbedarf, der durch normale Lebensmittel allein nicht ausreichend gedeckt werden kann. Daher richtet sich die Anwendung an Patient:innen und erfolgt grundsätzlich unter ärztlicher Aufsicht.

Examens-Tipp: Merke dir als Prüfschema: „Lebensmittel – speziell zusammengesetzt – krankheitsbedingter Bedarf – diätetische Behandlung – ärztliche Aufsicht“.

Frage 3

Prüferin: Welche Patientengruppe wäre aus Ihrer Sicht ein typischer Einsatzbereich für solche Produkte in der Apotheke?

Typische Einsatzbereiche sind Patient:innen, bei denen die Nährstoffversorgung krankheitsbedingt nicht ausreichend gewährleistet ist oder ein besonderer Bedarf besteht, z. B.:

  • Patient:innen mit unzureichender Nahrungsaufnahme (z. B. Tumorerkrankung, ausgeprägte Appetitlosigkeit)
  • Patient:innen mit Verdauungs-/Resorptions-/Stoffwechselstörungen (z. B. Kurzdarmsyndrom, Malabsorption)
  • Patient:innen mit Erkrankungen mit spezifischem Nährstoffprofil (z. B. Nierenerkrankung mit Elektrolyteinschränkung, Leberinsuffizienz)
  • Patient:innen mit Schluckstörungen nach neurologischen Ereignissen (z. B. Schlaganfall)
  • Ältere, chronisch kranke oder kachektische Patient:innen mit erhöhtem Energie- oder Proteinbedarf

In der Apotheke ist wichtig: Die Produktauswahl erfolgt patientenindividuell und in Abstimmung mit der ärztlichen Therapie; eine eigenmächtige Anwendung ist zu vermeiden.

Examens-Tipp: Wenn du nach Zielgruppen gefragt wirst, nenne 2–3 typische Beispiele und ergänze immer den Satz: „Auswahl patientenindividuell und in ärztlicher Abstimmung“.

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